Young Innovator 2015

Martin C. Schmalz, Ph.D.

 
Martin C. Schmalz, Ph.D., hat einen Master-Studiengang in Volkswirtschaftslehre an der renommierten US-amerikanischen Princeton University absolviert und wurde dort im selben Fach promoviert. Zuvor hatte er in Stuttgart bereits ein Maschinenbaustudium als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Derzeit ist er Assistant Professor of Finance an der University of Michigan.

Wie Kapitalbeteiligungen Wettbewerbsverzerrungen auslösen können.

Titel der ausgezeichneten Arbeit:
Anti-Competitive Effects of Common Ownership
(Wettbewerbsverzerrungen aufgrund verflochtener Kapitalbeteiligungen)

Schmalz untersucht in seiner Arbeit, ob die Preishöhe inner-amerikanischer Flugtickets im direkten Zusammenhang mit zum Teil erheblichen Beteiligungen institutioneller Anleger an mehreren Fluggesellschaften in der U.S.-Luftfahrbranche steht. Das Ergebnis seiner Forschung: Die Preise der Flugtickets wären etwa drei bis fünf Prozent niedriger, wenn es keine simultanen Kapitalbeteiligungen geben würde.

Der Ökonom hat mit seiner Arbeit eine wichtige Grundlage für zukünftige Arbeiten gelegt, die noch zeigen müssen, ob ähnliche Effekte auch für andere Branchen festzustellen sind. Bisher war bekannt, dass Wettbewerbsverzerrungen durch zu große Marktanteile einzelner oder durch gegenseitige Beteiligungen miteinander verflochtener Unternehmen ausgelöst werden können. Schmalz hat nun für die amerikanische Luftfahrtbranche nachgewiesen, dass Wettbewerbsverzerrungen ebenso durch per se stille Kapitalbeteiligungen institutioneller Anleger bei mehreren Unternehmen einer Branche entstehen könnten. Sollte dies nun auch in anderen Branchen nachgewiesen werden, könnten Gesetzesänderungen die Folge sein: eine Verpflichtung institutioneller Anleger beispielsweise, ihre Beteiligungen ausschließlich über verschiedenen Branchen hinweg, aber nicht innerhalb einer Branche zu diversifizieren.

Nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch hat sich die Arbeit von Martin Schmalz als preiswürdig erwiesen. Juryvorsitzender Prof. Michael Binder, Ph.D., würdigte sie als „Paradebeispiel für eine hervorragende empirische Arbeit: Sie geht einer wirtschafts- und finanzpolitisch wichtigen Frage nach, indem sie in innovativer Form umfangreiche Daten mit anspruchsvollen ökonometrischen Methoden zusammenführt und so Antworten auf Fragestellungen geben kann.“