Young Innovator 2016

Elisabeth Kempf, Ph.D.

 
Elisabeth Kempf, Ph.D., hat einen Bachelor-Studiengang in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim absolviert. Ihren Master of Finance erwarb sie an der HEC in Paris, dem weitere Studien an der Universität Tilburg (Niederlande) folgten. Dort wurde ihr auch der Ph.D. in Finanzwissenschaften verliehen. Seit 2016 ist Kempf Assistant Professor of Finance an der Universität von Chicago. Ihre Forschungsgebiete sind Unternehmensfinanzierung, Finanzintermediation und Arbeitsfragen in der Finanzwirtschaft.

Wie „Learning by Doing“ den Erfolg von Fondsmanagern steigert.

Titel der ausgezeichneten Arbeit:
Learning by Doing: The Value of Experience and the Origins of Skill for Mutual Fund Managers
(Learning by Doing: Wie viel ist Erfahrung von Fondsmanagern wert?)

Wie wirkt sich die praktische Erfahrung von Fondsmanagern auf die Rendite der von ihnen betreuten Fonds aus? Mit dieser Frage befasst sich Elisabeth Kempf in ihrer Arbeit mit dem Titel „Learning by Doing: The Value of Experience and the Origins of Skill for Mutual Fund Managers.“ Das Ergebnis: Hat ein Fondsmanager innerhalb eines Sektors bereits höhere praktische Erfahrung mit Anlageentscheidungen unter unerwartet volatilen Rahmenbedingungen, so führt dies zu signifikant höheren Anlageerträgen innerhalb dieses Anlagesektors.

Die große Herausforderung dieser wissenschaftlichen Untersuchung war, eine Maßgröße zu finden, die abbildet, dass der Umfang der praktischen Erfahrung sektorspezifisch ist und davon abhängt. Ein typisches Problem für Arbeiten in diesem Bereich ist, dass die Berufserfahrung häufig durch Variablen wie z. B. die Beschäftigungsdauer gemessen wird. Diese korrelieren jedoch mit anderen Determinanten der Arbeitsleistung und lassen deshalb keine genaue Berechnung zum alleinigen Beitrag der Berufserfahrung auf die Arbeitsleistung zu. In ihrer Arbeit entwickelte Frau Kempf eine neue Maßgröße für die Berufserfahrung von Fondsmanagern. Diese verwendet sie im Rahmen eines Modells, das andere Determinanten nahezu vollständig herausrechnen lässt. Die Bedeutung der Arbeit, so Juryvorsitzender Prof. Michael Binder, Ph.D., ergibt sich auch aus ihrer Schlussfolgerung, dass Investoren bei ihren Anlageentscheidungen auch den Umfang der sektorspezifischen praktischen Erfahrung der Fondsmanager berücksichtigen sollten. Es läge also im Interesse von gut aufgestellten Investmentfonds, die praktische Erfahrung ihrer Manager transparent zu machen.