Die ungleichen wirtschaftlichen Folgen des Kohlenstoffpreises
Titel der ausgezeichneten Arbeit:
The unequal economic consequences of carbon pricing
(Die ungleichen wirtschaftlichen Folgen des Kohlenstoffpreises)
In seiner Arbeit untersucht der Preisträger, wie sich die Bepreisung von Kohlenstoff auf Emissionen, wirtschaftliche Aggregate und Ungleichheit auswirkt. Die institutionellen Merkmale des europäischen Automobilmarktes und Hochfrequenzdaten werden genutzt, um einen Schock der Kohlenstoffpolitik zu identifizieren. Es zeigt sich, dass ein strengeres Kohlenstoffpreissystem zu einem erheblichen Anstieg der Energiepreise, einem anhaltenden Rückgang der Emissionen und einem Aufschwung der umweltfreundlichen Innovationen führt. Der Preis dafür ist ein vorübergehender Rückgang der Wirtschaftstätigkeit, der nicht gleichmäßig von der Gesellschaft getragen wird: ärmere Haushalte senken ihren Verbrauch erheblich, während reichere Haushalte weniger betroffen sind. Die ärmeren Haushalte sind nicht nur aufgrund ihres höheren Energieanteils stärker betroffen, sondern müssen auch größere Einkommenseinbußen hinnehmen. Diese indirekten Effekte machen über 80 Prozent des Gesamteffekts auf den Verbrauch aus. Ein klimaökonomisches Modell mit heterogenen Energieanteilen, Einkommensinzidenz und marginalen Konsumneigungen der Haushalte ist in der Lage, diese Fakten zu erklären. Sowohl die innovative Heransgehensweise an die Problemstellung als auch deren überzeugende Interpretation belegen den hohen akademischen Wert der Arbeit von Diego R. Känzig.
Prof. Michael Binder, Ph.D., an der Goethe-Universität Frankfurt und Juryvorsitzender des Young Innovators-Awards, erklärt: „Der Young Innovators-Award schafft eine Verbindung zwischen finanzwirtschaftlicher Spitzenforschung, der Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und der gesamtgesellschaftlichen Diskussion um unsere globale wirtschaftliche Zukunft. Es ist ein großer Ansporn, Teil dieses Projektes zu sein. Die ausgezeichneten Arbeiten sind theoretisch reflektiert und relevant für die Zukunft der Finanzmarktforschung.“