Vordenker 2016

Dr. rer. pol. h.c. Frank-Jürgen Weise

 
Nach einer Offiziersausbildung und einem BWL-Studium bei der Bundeswehr wechselte Frank-Jürgen Weise in die freie Wirtschaft. Er bekleidete mehrere Positionen als Geschäftsführer und gründete die Microlog-Logistics AG (Frankfurt), deren Vorstandsvorsitzender er später wurde. 2002 wechselte er in den Vorstand der Bundesagentur für Arbeit und war ab 2004 dessen Vorsitzender. Seit Herbst 2015 leitete Weise zudem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Beide Vorsitze gab er 2017 ab und ist seither Beauftragter des Bundesministeriums des Innern. Zudem ist Vorsitzender des Vorstands der gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Weise ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

Mit Empathie und effizienten Strukturen Bürokratien abbauen

Zwei Bundesbehörden hat der Vordenker nachhaltig verändert: Die Bundesagentur für Arbeit und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, kurz: BAMF. Aus der einen Behörde ist ein moderner Dienstleister geworden, der inzwischen unternehmerische Strukturen aufweist und vielen Menschen effektiven Rückenwind bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle gibt. Aus der anderen wurde in kürzester Zeit eine Organisation mit einer wirkungsvollen Struktur.

Die Leitung des BAMF übernahm Weise in der Zeit, als die Kritik am Management des Flüchtlingszuzugs am größten war. Er führte in kurzer Zeit effiziente Strukturen ein, die dringend benötigt wurden, um den administrativen Herausforderungen der Flüchtlingskrise gewachsen zu sein. Mit Erfolg. Inzwischen dauert die Bearbeitung und Entscheidung von Asylanträgen wesentlich kürzer. Damit hat er sich nicht nur als „administrative Allzweckwaffe“ erwiesen, wie Prof. Dr. Jürgen Stark ihn in seiner Laudatio nannte, sondern sich als Vordenker erwiesen, der nötige Änderungen erkennt und auch gegen Widerstände zum Wohle aller durchsetzt.

Seine klare Vorstellung davon, wie sich die Strukturen in beiden Behörden ändern mussten, machen ihn zum Vordenker, zum „Wolf im Beamtenpelz“, wie ihn die Frankfurter Allgemeine Zeitung einmal beschrieben hat. Weise selbst sieht in guter Teamarbeit, hoher Motivation und im Engagement der Mitarbeiter den Schlüssel zum Erfolg. Die Ergebnisse konnten nur erzielt werden, betonte er in seiner Dankesrede, aufgrund des leidenschaftlichen Einsatzes der Mitarbeiter, die sich mit ihren Aufgaben identifizieren.

Menschen, die neue Wege sehen und gehen.